Geez
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Art

Das aksumitische Reich als Grundlage für Geez-Art

Dieses Reich war von größter Bedeutung in der Spätantike in Abessinien. Das Reichsgebiet mit der Reichsstadt Aksum erstreckte sich von Nordäthiopien, Eritrea, den Sudan bis in den Jemen hinein. Dieser Staat existierte im 1.Jahrhundert n. Chr. und wurde im 4. Jahrhundert christianisiert. Die Staatskirche gehörte zur koptischen Kirche. Sie trennte sich damals nach dem Konzil von Chalcedon 451 n. Chr. von der orthodoxen und römisch-katholischen Kirche. Die traditionelle Liturgie hat alttestamentarische und koptische Einflüsse. Die Bischofssitze waren die Reichsstadt Aksum und die Hafenstadt Adulis am Roten Meer im heutigen Staat Eritrea. Die ersten Erwähnungen der Stadt Aksum befinden sich im Periplus Maris Erythraei und in der Geographike Hyphegesis des Ptolemäus. In dieser Zeit konnte Aksum mit der Hafenstadt Adulis den Zugang zum roten Meer kontrollieren, mit Indien und dem römischen Reich Handel treiben.

Mit der islamischen Expansion im 7. Jahrhundert hat das aksumitische Reich das Küstengebiet am Roten Meer verloren und somit auch den Handel. Dies bedeutete Isolation von der Außenwelt und somit konnten im abessinischen Hochland aksumitische Kultur und der christliche Glaube erhalten bleiben. Warum das Christentum im abessinischen Hochland vom Islam nicht bekämpft wurde, wird damit erklärt, dass der aksumitische König den Anhängern Mohammeds während der Verfolgung in Arabien Asyl gewährte.

Die ältesten Inschriften in Geez sind einige aksumitische Inschriften, teilweise noch aus der Zeit vor König Ezanas Übertritt zum Christentum im 4. Jahrhundert. Aus den ersten Jahrhunderten nach der Einführung des Christentums stammt einige umfangreiche christliche Abschriften, die aus dem Griechischen, Koptischen und Arabischen übersetzt worden sind. Im Laufe der Zeit ist die Geez-Sprache von den modernen Sprachen Tigrinya, Tigre und Amahrinya verdrängt worden. Somit ist heute die Geez-Sprache eine ausgestorbene semitische Sprache und hat ihre Funktion als Sakralsprache in der orthodoxen Kirche in Eritrea und Äthiopien beibehalten. Die Geez-Buchstaben hingegen werden heute in den Amtssprachen Tigrinya und Amharinya in Eritrea und Äthiopien benutzt (vgl. Wikipedia.org Aksumitisches Reich S.1-5 und Geez S.1-8).

Das Geez-Volk war geprägt von Niloten, Hamiten und Semiten und zwar kulturell, sprachlich und religiös. Hier kamen drei Religionen, das Judentum, das Christentum und der Islam, zusammen. Es besteht auch heute noch eine große Verbindung nach Israel und Arabien. Diese religiöse Trinität prägt die gesellschaftliche Struktur und Mentalität. In diesem Kontext der eigenen Sozialisation trifft man auf die westliche Welt. Die eigene künstlerische Auseinadersetzung mit unterschiedlichsten Materialien spielte meistens auf der Makroebene der eigenen Identität. Dieser künstlerischer Prozess führte mich hin zu der Mikroebene der eigenen Identität. Dies bedeutet, dass ich die ganze Kultur, Geschichte, Religion und Lebensphilosophie der Vergangenheit und Gegenwart mit der Zukunft in Verbindung zu setzen versuche um somit auf künstlerischer Ebene richtungsweisend zu sein. Auf diese künstlerische Art und Weise soll eine harmonische aufgeklärte religiöse Trinität entstehen; d.h. Frieden.

In meiner sogenannten Geez-Art geht es um die Wechselwirkung zwischen Schrift, Symbolismus und Malerei. Hier stehen die Geez-Buchstaben im Vordergrund, sie werden mit hebräischen, arabischen und anderen Buchstaben in Beziehung gesetzt. Diese sollen den Inhalt des Kunstwerkes ersichtlich machen und gleichzeitig dem Betrachter seine eigene Interpretation ermöglichen.



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